#methoden: Advocatus Diaboli

Advocatus DiaboliMit der Übung Advocatus Diaboli „Group Think“ im Entscheidungsprozess begegnen

Zuletzt habe ich über mein Dilemma als Beraterin berichtet: In einer Entscheidungssituation hatte meine Kundengruppe eine einheitliche Argumentationslinie. Group Think hatte in der Runde Platz genommen!

Eine Möglichkeit, damit umzugehen, ist den Advocatus Diaboli (Anwalt des Teufels) anzurufen, denn der sorgt dafür, dass die wunderbare Heterogenität durch ein einige quere Gedanken neu gemischt wird.

Der Übungsablauf ist schnell erklärt:

Man teilt die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen ein:

Gruppe 1: Befürworter der bereits festgelegten Linie (Perspektive des Bestehenden)

Gruppe 2: Opponenten der vorliegenden Entscheidung (Perspektive des Verborgenen)

Beide Gruppen ziehen sich zurück und überlegen kraftvolle Argumente, um ihre jeweilige Position zu vertreten. Danach kommen sie im Plenum zusammen und präsentieren einander ihre Überlegungen. Ziel ist es, dass eine (gewollt) hitzige Diskussion über das Für und Wider der einzelnen Positionen entsteht und eine Öffnung des geistigen Raumes für Perspektivenvielfalt wird ermöglicht.

Danach verlassen die Teilnehmer*innen ihre zugeschriebenen Rollen und überlegen nochmals im eigenen Kontext welche Vorgehensweise nun die Beste ist.

Hinweis: auch wenn am Ende die gleiche Entscheidung gewählt wird, wurde verschiedene Positionen gehört und bearbeitet. Das schafft Sicherheit und stärkt den Beschluss.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Prof. Nicolas Burkhardt, Herausgeber des wunderbaren Werks: Das große Handbuch der digitalen Transformation, das mir für dieses Posting als Inspiration diente.

Christine Moore