Methodenkompetenz
Eine gute Methodenauswahl zu treffen, heißt nichts anderes, als passende Formen der Inhaltsvermittlung, der Prozesssteuerung und der Teilnehmer:innenaktivierung zu finden.
Checkliste: Werkzeuge richtig auswählen
Unterstützt die Methode das Ziel?
z.B. in Trainings
- Lernen zu aktivieren
- Teilnehmende zu informieren und für etwas zu begeistern
- Fähigkeiten oder Fertigkeiten zu vermitteln und auch zu üben
- Kennenlernen und Austausch zwischen den Teilnehmenden zu fördern
- Rückmeldung über Wissensstand, Haltung oder Zufriedenheit der Teilnehmenden zu bekommen
… z.B. in Meetings
- Informationen weiterzugeben
- Beteiligung zu ermöglichen •Interesse zu wecken
- Entscheidungen zu treffen
- Teamgeist zu entwickeln oder zu stärken
- Vereinbarungen zu treffen
Passt die Methode?
- Was ist mein „Stil“ der Informations- oder Inhaltsvermittlung bzw. der Zusammenarbeit?
- Orientierung an den Teilnehmer:innen – inhaltlich (siehe auch Modul I: Vorbereitung – an alles gedacht)
- Mit welchen digitalen Kompetenzen meiner Teilnehmenden kann ich rechnen?
- Was würde Sie unterstützen,
- was würde Ihnen Spaß machen, auszuprobieren,
- was würde Sie überfordern?
Passen die Rahmenbedingungen?
- Entspricht die Methode den zeitlichen und technischen Rah-menbedingungen?
- Wie komplex ist die Methode (Vorbereitung, Erklärungsauf-wand, Durchführung)?
- Habe ich bzw. die Teilnehmer:innen die technischen Möglichkeiten?
- Was mache ich, wenn etwas nicht funktioniert (Plan B)?
Welches Interaktionsniveau, Sozialform ist angebracht?
- Plenum bzw. Vortrag mit Diskussion
- Kleingruppenarbeit
- Peergroups
- Selbstlernphasen für individuelles Tempo
- Kollaborative Zusammenarbeit und gemeinsamer Austausch
- …
Die Auswahl der Arbeitsform ist sehr entscheidend dafür, wie die Veranstaltung von den Teilnehmenden wahrgenommen wird. Es ist natürlich auch Geschmacksache – so wie bei der körperlichen Fitness kann man entweder alleine trainieren oder sich in eine Work-out Klasse einschreiben oder eine Teamsportart wählen.
Fazit: Abwechslung bringt´s! Wie immer ist es günstig, die Methoden und Tools und die Sozialformen zu variieren, das bringt auf jeden Fall immer wieder die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden zurück und man kann (fast) sicher sein, dass für alle was dabei ist 😊
Exkurs: Warum Interaktion?
Haben Sie auch den Eindruck, dass Sie am meisten Inhalt weitergeben können, wenn Sie diesen vortragen? Wozu sollte man sich den Zusatzaufwand von Interaktionen: Gruppenarbeiten usw. überhaupt antun?
Die Idee des “Nürnberger Trichters” – man füllt Inhalte oder Wissen in Menschen hinein und dieser behält dieses auch – funktioniert leider nicht. Aber Sie können Lernen gezielt fördern und Ihre Teilneh-mer:innen behalten mehr, wenn Sie •im Austausch mit anderen Menschen sind, •deren Aufmerksamkeit und Wertschätzung erhalten, •das Thema aus unterschiedlichen Blickpunkten betrachten. Das erhöht auch die Akzeptanz des Inhaltes. Und, nicht zu vergessen, oft trägt das Wissen vieler, im Sinne einer Schwarmintelligenz, zur Entwicklung von neuen, verbesserten Lösungen bei.
Methodenwahl: Simpel – stimulierend – strukturiert
Eine einfache Faustregel, wenn es um eine effektive Methodenauswahl geht, ist die 3-S-Regel.
Simpel: Wenn eine Methode einfach ist, kann man sie gut erklären und die Teilnehmer:innen verstehen schnell, worauf sie abzielt und was zu tun ist. Wenn es zu kompliziert wird, kommt es leicht zu Miss-verständnissen, die Akzeptanz sinkt und das kann zu frustrierten Teilnehmer:innen führen.
Stimulierend: Gute Methoden regen an und aktivieren zu dem, was Sie als Trainer:in erreichen wollen: Reflexion, Austausch, Ideenfindung – oder Aktivität.
Strukturiert: Und damit das passiert, muss jede gute Methode auch strukturiert sein, also eine klare Anweisung enthalten, wer – was – wie – und warum zu tun hat Anleitungsbeispiel: Sie wollen in ein gemeinsames Dokument hineinarbeiten:
- Schritt 1: im Chat finden Sie Passwort und Link
- ZUERST das Passwort kopieren – erst dann den Link anklicken
- Der Dokumentenname lautet …
- Im Dokument finden Sie folgenden Arbeitsauftrag auch schriftlich…
- Sie haben dafür 10 min Zeit –
- Im Plenum stellen Sie Ihr Ergebnis aus Frage 5 vor.
Alternative Kontaktmöglichkeiten – als Plan B vorbereiten
Vor JEDER Online-Session – testen – testen – testen!
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