Damit Botschaften im Webinar oder Web-Video wirklich wirken, brauchts vor allem eines: Einen lebendigen Auftritt der fast vergessen lässt, dass man sich eigentlich nur virtuell begegnet. Daher mein Credo: Sag´s persönlich, auf die Art, die genau zu dir und deinen Inhalten passt!
Das heißt für mich nicht, dass gute Beleuchtung und die richtige Webinarsoftware nicht wichtig wären… Aber der Fokus darauf lässt die Sprecherinnen und Sprecher oft hölzern erscheinen und verstärkt den Eindruck, dass eben nur ein Film abgespult wird. Damit hat man wenig Chance, an das Wichtigste, nämlich die Aufmerksamkeit des Publikums, heranzukommen.
Mit diesen Tipps komme ich an mein Webinar-Publikum:
Ich positioniere neben die Webcam ein Bild oder eine Figur, zu der ich wirklich spreche – dadurch wirkt man lebendiger und meine virtuellen Teilnehmer fühlen sich mehr angesprochen. Wichtig ist aber, dass der Blick dadurch nicht „ins Leere“ geht – vorher ausprobieren und wirklich gleich neben oder hinter die Webcam positionieren.
Start and end with a smile – auch wenn d ie Zeit knapp ist, investiere ich am Anfang und Ende in eine individuelle Kontaktaufnahme zu meinem Publikum. Ein mit Augenzwinkern erzähltes Beispiel, etwas Persönliches, etwas, das den Teilnehmern ein Lächeln, oder zumindest ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert – und die Inhalte werden besonders gut rüberkommen. Egal welche Themen Sie behandeln, es geht (auch) um Infotainment! (Ein selbstironischer Beitrag dazu aus den TED-Talks: How to sound smart in your TEDx Talk | Will Stephen )
Ich baue „geplante Improvisation“ in meinen Vortrag ein – ein passendes Symbol, eine wichtige Zahl, ein aussagekräftiges Emoticon, eine Verlaufskurve. Was immer eben gerade zur Aussage passt, skizziere ich MIT DER HAND auf ein großes Blatt Papier und zeige es in die Kamera. Man kann dafür auch ein Whiteboard nutzen, falls das in der Webinar-Software integriert ist. Das unterstreicht einerseits die Aussage, ist eine willkommene Abwechslung im Medium, macht sie greifbarer für Ihre Teilnehmer und – last but not least: es gibt einfach schon zu viele perfekte Powerpoint-Vorträge auf dieser Welt 😉
Ich lasse mein Publikum „mitspielen“ – auch in einem Webinar! Also direkt ansprechen und auffordern, eigene Erfahrungen, Meinungen, Anmerkungen einzubringen – schriftlich, mündlich, durch kurze Abfragen o.ä. was immer möglich ist. Faustregel: ca. alle 7 Minuten braucht´s eine Aktivität von den Zuhörern. Aber Achtung: nicht durch Multitasking überfordern und Zeit lassen, zum Nachdenken und Formulieren – also als Vortragende auch Pausen aushalten!
Tipps, wie man mit einfachen Skizzen Aufmerksamkeit erzielt, kann man sich von gängigen Moderations- und Präsentationsblogs holen, z.b. Knowvis
Beitrag unter CC BY SA 4.0 Marie Osterbauer-Hofer
Bilder CC0: Kaboompics, Pixabay